Kleinblittersdorf-Auersmacher

 

Der Name „Auersmacher“ leitet sich ab von „Aurica Machera“, erstmals erwähnt 777 als Besitztum des Abtes Fulrad von St. Denis. Die bis dahin selbständige Gemeinde ist seit der saarländischen Gebietsreform 1974 Teil von Kleinblittersdorf. 1979 erhielt Auersmacher die Goldmedaille im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“.
Die Kuchlinger Kapelle, 1797 erbaut, ist letztes Überbleibsel des einstigen Dorfes Kuchlingen; sie steht unter Denkmalschutz. Die Kapelle diente der Bevölkerung von Auersmacher und Kleinblittersdorf als Pfarrkirche, bis sie Anfang der 1840er Jahre zu klein geworden war und durch die Kirche Maria Heimsuchung ersetzt wurde; dieses Gotteshaus in der St.-Barbara-Straße besitzt eine Stumm-Orgel von 1862.

Das Dreifaltigkeitskreuz vor der Kuchlinger Kapelle ist eines der wertvollsten Flurkreuze an der Oberen Saar, Anlass seiner Aufstellung war vermutlich eine Viehseuche. Bemerkenswert ist, dass dies im Jahr 1791 geschah, als auf der anderen Saarseite in Folge der Französischen Revolution jede religiöse Betätigung untersagt war. Das Monument steht nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle, bei der Verbreiterung der Straße wurde es samt der Friedhofsmauer zurückgesetzt.
Historisch ist neuerdings auch der Kalksteinabbau in Auersmacher, mit 225 km Untertagestrecke einst angeblich der größte seiner Art in Europa. Nachdem hier 1897 zum ersten Mal unterirdisch Kalk abgebaut worden war, eröffneten 1930 die Röchling’schen Eisenwerke einen groß angelegten unterirdischen Kalksteinbruch für die Eisen und Stahl erzeugende Industrie. Der Kalk, wichtiger Stoff bei der Verhüttung, wurde vom Kalkwerk per Schiff nach Völklingen transportiert, ab 1961 mit der Bundesbahn. 2018 wird das Werk geschlossen.
An die ländliche Tradition erinnern das Auersmacher Backhaus, in dem wie eh und je Brote gebacken werden, und das Alte Bauernhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, in dem ein Heimatmuseum untergebracht ist und das sich als Herberge für Pilger auf dem St.-Jakobs-Weg anbietet.

Auersmacher ist in der Region bekannt für seine Passionsspiele, die zum ersten Mal 1935 aufgeführt wurden. Die „junge bühne Auersmacher“ hat diese Tradition aufgegriffen und richtet seit 1975 alle fünf Jahre Passionsspiele im Ruppertshofsaal aus, zuletzt 2015.

Eine Besonderheit ist das Wohngebiet Bliesgersweiler Mühle, einst Exklave des französischen Bliesguersviller auf der anderen Saarseite. Hier stand eine Bannmühle, deren Entstehung und Niedergang im Dunkel liegen, an die aber heute noch der Name eines Gasthauses erinnert. Ganz in der Nähe hat sich der aus Hessen kommende Autor Werner Klippert niedergelassen, nachdem er 1970 Leiter der Hörspielabteilung des Saarländischen Rundfunks geworden war; in einem autobiographischen Text hat er die Haussuche beschrieben. (→ Zitat im Personenartikel Werner Klippert )