Georg Christian Woytt
geb. 1. Mai 1694 in Aschenhausen (bei Meiningen), gest. 1. April 1764 in Haag (bei Amsterdam)
Der aus Thüringen stammende barocke Theologe hinterließ während seines fast vier Jahrzehnte andauernden Aufenthalts in Ottweiler in Vergessenheit geratene, aber wieder in Erinnerung gerufene Spuren: als „kaiserlich gekrönter Poet“, Pfarrer, Inspektor der Synode Ottweiler und als Hofprediger.1
Woytt war Sohn eines lutherischen Pfarrers, studierte Theologie in Schleusingen und in Halle und kam als Junglehrer 1715 an das Gymnasium in Zweibrücken. Vier Jahre später übernahm er in Ottweiler die Stelle eines 2. Pfarrers. 1727 stieg er auf zum 1. Pfarrer und Synodalinspektor. Er erwarb sich Verdienste als Begründer einer Pfarrwitwen- und Waisenkasse sowie einer Lateinschule. Als Publizist widmete sich Woytt sowohl weltlichen als auch theologischen Themen, verfasste Schulbücher, wirkte als Chronist der Kirchengemeinde und schrieb Gedichte.
Wegen einer Bagatelle kam es 1756 zu einer Amtsenthebung, die Woytt veranlasste, eine Tätigkeit bei den Rhein- und Wildgrafen in Grumbach anzunehmen. Auf der Rückkehr von einer Dienstreise nach London verstarb er am 1. April 1764 im holländischen Haag (bei Amsterdam). (RS)