Sebastian Andreas Rouget
geb. 17. Febr. 1989 in Lauterbach (im Warndt, Stadtteil von Völklingen)
2018 erscheint die erste selbständige Buchveröffentlichung von Sebastian Andreas Rouget, ein Band mit 13 Kurzgeschichten im St. Ingberter Conte Verlag, und bekommt gleich ein positives Kritikerecho. Christoph Schreiner schreibt in der „Saarbrücker Zeitung“, einige von Rougets Texte seien „von einer Raffinesse und Ausgereiftheit, die für ein Debüt staunen lassen“.
Alle Geschichten spielen in unserer Zeit und handeln von eher jungen Leuten, die versuchen, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Oft ist etwas Dramatisches passiert, eine Überschwemmung, ein Erdbeben, ein Selbstmord, ein Mord, Krieg in einem fernen Land. Aber die Stories führen nicht zu einem Höhepunkt, für die Protagonisten ist das Drama vorüber, der Alltag hat sie wieder. „‚Erst ist da noch Panik, wenn ich Feuer sehe. Ich will laufen. Ich will aufstehen und schnell aus dem Haus.‘ ‚Und dann?‘ ‚Dann bleibe ich sitzen.‘“
Gelegentlich sind es alte Videos oder Fotoalben, die eine Geschichte wieder aufrühren. Frauen sind für die jungen Männer fremde, unverständliche Wesen, die sie nicht bis ins Letzte an sich binden, ergründen können. „Sie war ein Mensch, den ich nur sehr langsam verstand, vielleicht gar nicht.“ Oder: „Man glaubt, wenn sie so sind, immer etwas tun zu müssen, tun zu können und ist dann doch hilflos, gar nichts tun zu können, irgendwie verzweifelt, selbst so hilflos zu sein.“ Die Männer entsprechen auch nicht immer den Erwartungen der Frauen: Mädchen zum alternden Sänger: „Du bist mir ja ein Rockstar. Immer höflich, frisch geduscht…“
Der Autor wurde zweimal mit dem Saarbrücker Hans-Bernhard-Schiff-Förderpreis ausgezeichnet (2014 und 2015).
Rouget studiert Psychologie an der Universität. Er ist außerdem Sänger, Gitarrist und Saxophonspieler in der Band „Stubbi-Oberwasser-Trio“ (die in Wahrheit ein Quintett ist) und schreibt die Texte. Selbstcharakterisierung der Band: „5 Musiker und eine Ananas spielen Songs und Antisongs zwischen Postsatire und Acid-Skiffle. Nachdenklichem wird Selbstironie entgegengesetzt, aus dem 50jährigen Pop-Archiv wird mit beiden Händen geklaut was das Zeug hält und so zusammengewürfelt, dass trotz des Unterhaltungsauftrages ungefähr das Gegenteil von dem entsteht, was Volksfestbesucher allgemein unter Stimmung verstehen.“ (RP)