Annie Ernaux

geb. 1. Sept. 1940 in Lillebonne (Frankreich, Seine Maritime)

Von der Literatur-Nobelpreisträgerin 2022 gibt es einen Text über Saarbrücken. Er gehört zu einer von Ralph Schock geplanten Anthologie über die Stadt und wird von der „Saarbrücker Zeitung“ am 14.12.2022 vorab veröffentlicht.

Die Einladung zur Teilnahme an dem Saarbrücken-Band stammt aus dem Jahr 1992, als Annie Ernaux zu einer Lesung nach Saarbrücken kommt. In dem kurzen Anthologie-Text berichtet sie vom Besuch im Café Kostbar im Nauwieser Viertel, wo ihr für eine Fernsehdokumentation Bilder ihrer Kindheit vorgelegt werden. Dadurch erinnert sie sich wieder an den Krieg und die Befreiung. Und so wird Saarbrücken für sie „die deutsche Stadt einer wiedergefundenen Erinnerung“: „Ich dachte, dass zwischen der Frau, die im Café Kostbar sitzt, im Mai 92, und dem kleinen Mädchen aus einer kleinen normannischen Stadt im Jahr 44, das ganze Ausmaß einer kollektiven Geschichte lag, besänftigt, versöhnt.“

Annie Ernaux ist 2019 zur Verleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises an ihre Übersetzerin Sonja Finck noch einmal ins Saarland gekommen. (Literaturpreise – Literaturland Saar (literaturland-saar.de) (RP)