Safia Monney Al Bagdadi

geb. 21. Juni 1979 in Quierschied

Schauspielerin und erfolgreiche Unterhaltungsschriftstellerin aus dem Saarland

Die Autorin ist als Safia Al Bagdadi geboren in Quierschied (häufig verkürzt zu „in“ oder „bei Saarbrücken“). Als Künstlerin nennt sie sich Safia Monney (Monney ist der Mädchenname ihrer Großmutter mütterlicherseits), zu Beginn ihrer Schauspielkarriere kurzzeitig „de Monney“, später Safia Monney Al Bagdadi.

Sie wächst multikulturell und dreisprachig (Arabisch, Französisch, Deutsch) auf, der Vater ist Soziologe und stammt aus dem Irak, die Mutter ist Übersetzerin und stammt aus Frankreich.

1998 macht sie am Saarbrücker Otto-Hahn-Gymnasium das Abitur. Danach studiert sie Schauspiel am Konservatorium der Stadt Wien (1999 – 2001) und an der International School for Acting München (2001 – 2003), anschließend Kommunikationswissenschaft an der LMU München (2004 – 2008).

Neben dem Studium spielt sie in verschiedenen deutschen Film- und Fernsehproduktionen, in TV-Serien wie “Rosenheim Cops” und “Hinter Gittern” und in den Kinofilmen „Feiertag“ (2002), „Meine Frau, meine Freunde und ich“ (2004, beide Regie Detlef Bothe, auch als Streaming-Angebot) und „Mikado“ (2008, Regie Sylvia Zeitlinger). 2005 übernimmt sie eine Hauptrolle in dem Theaterstück “Kanak Star” an den Münchner Kammerspielen.

2008 zieht sie nach Paris und legt nun den Schwerpunkt aufs Schreiben. Für ihren ersten Roman („dieses monströse, kolossale, ungeheure 500-Seiten-Werk“) findet sie zwar keinen Verleger, aber einen Literaturagenten. Sie schreibt an einer neuen, knapperen Geschichte, die Ende 2015 als Rowohlt-Taschenbuch unter dem Titel „Am Ende ist noch längst nicht Schluss“ erscheint. Das erste Kapitel spielt nach Auskunft der Autorin in Saarbrücken. In der Tat tauchen im Text Saarbrücker Straßennamen auf, ansonsten bleibt die Topographie unscharf. Deutliche Spuren ins Saarland sind allerdings, dass hier Karlsberg-Bier getrunken wird und einige Nebenfiguren breitestes rheinfränkischen Platt reden (eine Kassiererin im Supermarkt: „Do krinnse noch ebbes retour!“).

„Am Ende ist noch längst nicht Schluss“ ist die Geschichte dreier alter Männer, die seit Kindertagen Freunde sind. Als Jugendliche haben sie einander geschworen, sich niemals ins Altersheim abschieben zu lassen und stattdessen mit 60 gemeinsam Selbstmord zu begehen. Jetzt sind sie 70, sind immer noch am Leben, haben sich aber aus den Augen verloren. Ralph, der ehemalige Roadie aus Saarbrücken, ist seines Lebens endgültig überdrüssig und sucht die beiden anderen, den erfolglosen Schauspieler Roy in Paris und den reichen Geschäftsmann Gonzo am Starnberger See, um sie an ihren Pakt zu erinnern. Gemeinsam reisen sie nach Wien, um ihre allerletzte Party zu feiern.

Auch die beiden folgenden Romane veröffentlicht Safia Monney bei Rowohlt, 2018 „Harte Zeiten für echte Kerle“ (humorvolles Infragestellen des modernen Mannes), 2021 „Ich traf Gott und sie heißt Miranda“ (Verlagswerbung: „Gott – eine Frau wie du und ich…“ – auch als Hörbuch verfügbar).

Zwischen diesen beiden Romanen entwickelt die Autorin im Auftrag eines deutschen TV-Senders eine Fernsehserie (sie wird 2021 in der Entwicklungsphase eingestellt und nicht produziert).

Im April 2023 teilt Safia Monney uns mit, dass sie an einem Roman schreibt, der von ihrer Kindheit und Jugend in Saarbrücken inspiriert ist. „Nach drei Romanen, die sich zwar mit ernsten Themen befassten (Altern, Männlichkeit, Feminismus), aber in der Belletristik als Unterhaltungsromane erschienen sind, wechsle ich nun mit diesem autofiktionalen Stoff ins Fach der ernsten Literatur. Der Roman wird zudem unter meinem gebürtigen Nachnamen Al Bagdadi erscheinen. Diesen Sommer lese ich in der Literatur-Sendung ‚Fortsetzung folgt‘ von SR2 den ersten Teil des noch unveröffentlichten Manuskriptes.“

Unser Foto zeigt die Autorin bei einer Lesung am 5. Juli 2016 in der Buchhandlung St. Johann in Saarbrücken. (RP)