Losheim am See-Rimlingen

 

„Den Besucher erwartet ein ruhiger Ort ohne Verkehrs-und Industrielärm“, verheißt die Webseite der Verbandsgemeinde Losheim am See. Fünf Quadratkilometer groß, um die 1000 Einwohner und Einwohnerinnen. Als Rumelinga (wahrscheinlich abgeleitet von dem fränkischen Eigennamen Rumo) wurde das Dorf 1147 erstmals in einer Urkunde des Erzbischofs Albero von Trier erwähnt. Mitte des 17. Jahrhunderts hieß es Rumplingen. Es liegt abgeschieden, von Wald umgeben, am Zusammenfluss des Oppig- und des Dellbachs. Dieser fließt hinter Bachem in den Seffersbach, der wiederum in Merzig in die Saar mündet. Das Bauerndorf Rimlingen wird mehr und mehr zu einer Wohngemeinde und lebt zunehmend auch vom Tourismus. Einer der schönsten Premium-Wanderwege, der Oppig-Grät, nimmt hier seinen Anfang.

Für literarisch Interessierte dürfte das Überraschendste darin bestehen, dass das Dorf in der Biographie gleich mehrerer Autoren und Autorinnen aus dem Kreis Merzig-Wadern eine Rolle spielt, die ein Stück weit in der gleichen Zeit lebten. Matthias Enzweiler (1900–1987) fand hier seine Ehefrau Magdalena geb. Meiers, eine Bauerntochter. Gertrud Biehl, später Seehaus, (geb. 1934) berichtet, dass ihre Mutter aus diesem Dorf stammt und als uneheliche Enkeltochter eines Schullehrers zur Welt kam. Mit ihren in Merzig bzw. Saarbrücken geborenen Kindern – Tochter Gertrud und zwei Söhnen, – wartete sie hier 1945 das Kriegsende ab. Auch der damals neunjährige Edmund Hoff (geb. 1935) aus Merzig, dessen Großeltern in Rimlingen lebten, verbrachte die letzten Kriegsmonate ab Spätherbst 1944 in Rimlingen und erlebte hier den Einzug der Amerikaner am 20. März 1945. Ob die Wege der Enzweilers, von Gertrud Biehl und von Edmund Hoff sich in Rimlingen einmal gekreuzt haben? Wer weiß. In einem der Westwall-Bunker von damals hat die Ortsgruppe des Saarwaldvereins eine Unterkunft für 20 bis 25 Wanderer eingerichtet.