Christian Wustrau

geb. 7. Sept. 1973 in Saarlouis

Portraitfoto Wustrau, Christian

Foto: Privat

Der aus dem Saarland stammende Liedermacher, Buchautor und Sozialarbeiter hat 2022 seinen ersten Roman vorgelegt.

Christian Wustrau ist Diplom-Sozialarbeiter, Mediator und systemischer Traumafachberater (DeGPT). Langjährige Tätigkeit als Jugendbildungsreferent, Lehrbeauftragter und Streetworker. Veröffentlichungen in den Bereichen City-Bound (Erlebnispädagogik in der Stadt), Rechtsextremismus und Jugendschutz.

Bis zu seinem 24. Lebensjahr lebt er in Hemmersdorf (Gemeinde Siersburg-Rehlingen), zieht dann zum Studium nach Frankfurt/Main. Mittlerweile wohnt er in Marburg.

Erste Banderfahrungen als Keyboarder und Sänger in regionalen Coverbands im Saarland. Während des Studiums der Sozialen Arbeit in Frankfurt/Main wird Musik dann auch Teil seines Lebensunterhaltes: Deutschlandweite Konzerte mit seinem Gitarrenduo 2Heads und später dann auch mit der Marburg Acoustic Company (Klassik meets Rock). Bis heute aktiv als Singer/Songwriter mit eigenen Songs sowie mit seinem Chansonquartett Trulleberg. (Hörproben und weitere Infos auf der Homepage von Christian Wustrau)

Das Interesse für Musik begleitet Christian Wustrau schon seit frühester Kindheit. Vom Großvater, der Kirchenmusiker ist, erhält er seinen ersten Klavierunterricht, der Vater zeigt ihm die ersten Akkorde auf der Gitarre. Die Mutter, die Gedichte schreibt, weckt in ihm die Faszination für Sprache und Literatur. 2022, als Brigitte Wustrau im Alter von 75 Jahren ihren ersten Roman vorlegt, erscheint auch der Debütroman des Sohnes.

Mit seinem Roman „Wo die Reise beginnt“ zeigt Christian Wustrau, wie man die Schwere eines Themas mit der Leichtigkeit des Erzählens verbinden kann. Ich-Erzähler ist ein mitteljunger Mann namens Jakob Storr, der in eine tiefe Krise verfällt, als ihn seine Freundin nach 16 Jahren des Zusammenlebens verlässt. Der Trennungsschmerz ist besonders stark, weil Storrs Selbstbild schon länger Risse bekommen hat. Er beginnt, sich fundamentale Fragen zu stellen, sucht nach Orientierung. Und der Erzähler lässt erkennen, dass wir es hier nicht mit einem Einzelfall zu tun haben, sondern dass Orientierungslosigkeit ein Phänomen unserer Zeit ist – auch wenn es noch nicht jeder gemerkt hat.

Die Ich-Erzählung eines Verlassenen, allgemeine Orientierungslosigkeit, Tiefsinn – das klingt nach schwerer Lesekost. Nicht bei Christian Wustrau mit seiner Vorerfahrung als Liedermacher und als Pädagoge. Mit großer Lust an der Sprache umkreist er in immer neuen Anläufen die Krise seines Helden. Und mit scharfer Beobachtungsgabe nimmt er dessen Umwelt ins Visier. Die Besuche bei der Therapeutin, die anstrengende Begegnung mit der Pfälzer Gastfreundschaft, der Stress, wenn die Eltern zu Besuch kommen, sind nur Beispiele für die zahlreichen satirischen Kabinettstückchen, mit denen das Buch aufwartet. Aber bei allem Witz, aller Ironie, die in jeder Zeile mitschwingen, verrät der Autor doch nie den Ernst seines Anliegens. (RP)