Günter Kerner

geb. 22. Mai 1936 in Lauterbach, gest. 17. Aug. 2017 in Bous

schwarz weiß Portrait des Autors

Foto: Privat

Kerner war Autor sowohl von Sachbüchern als auch von Erzählungen und Gedichten. Während er in seinen Lehrbüchern einen hohen Abstraktionsgrad erreicht, bleibt er in seiner Belletristik ganz seiner näheren Heimat verhaftet.

1947 bis 1954 besucht er das Gymnasium Philippinum in Weilburg/Lahn. Von 1954 bis 1957 ist er Schüler an der Werkkunstschule Saarbrücken, macht dann auf dem Abendgymnasium das Abitur und studiert bis 1965 Kunstgeschichte, Philosophie, Pädagogik und Kunsterziehung in Saarbrücken und Mainz. Er arbeitet als Gymnasiallehrer für die Fächer Kunsterziehung/Visuelle Kommunikation und Philosophie. Bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung aus gesundheitlichen Gründen 1990 ist er Oberstudienrat am Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis.

Kerner trägt durch seine Mitwirkung in Gremien und durch Publikationen wesentlich zur Reform des Faches Kunsterziehung in den 1970er Jahren bei. Durch seine Bücher „Bildsprache“ Band 1 und 2 (zusammen mit Rolf Duroy), die seit 1971 bzw. 1981 zahlreiche Auflagen erleben, wird er auch bundesweit bekannt. „Immer wieder hinterfragt er in seinen Büchern kunstwissenschaftliche und weltanschauliche Tabus, bietet neue, exaktere Fachbegriffe an, immer wach und zu neuen Sichtweisen bereit.“ (Jürgen Kück 2002 in der „Saarbrücker Zeitung“)

In seinen Erzähl- und Gedichtbänden zeigt Günter Kerner sich von einer ganz anderen Seite. Hier bewahrt er Erinnerungen an alte Zeiten in der ländlichen Gegend rund um sein Dorf auf. „Brotlose Kunst“ ist, auch wenn vom Protagonisten in der 3. Person erzählt wird, ein autobiografisches Buch, Untertitel: „Der Werdegang eines Idealisten“. Die Erzählung ist fokussiert auf Günter Kerners Leistung als Reformer des Kunstunterrichts, der sich von Anfang an als „Querdenker“ und „Revolutionär“ gegen Bösartige und Unfähige durchsetzen muss.

Nachdem er Bücher mit eigenen Zeichnungen illustriert hat, präsentiert sich der Künstler Günter Kerner 2006 erstmals in einer eigenen Ausstellung. Die Saarländische Galerie im Palais am Festungsgraben in Berlin zeigt unter dem Titel „Piktogramm statt Epigramm“ Werke der Jahre 2000 bis 2005. (RP)