Ingrid Hessedenz

geb. 8. Aug.1948 in Saarlouis-Roden, gest. 20. April 2015 in Eggenfelden, bestattet in Saarbrücken

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Die gelernte Schauspielerin und ausgebildete Pädagogin ist vor allem bekannt durch das Konzept für die erfolgreiche Kurzhörspielreihe „Papa, Charly hat gesagt“.

Aufgewachsen in Saarbrücken. 1966-69 Schauspiel-Studium an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst „Mozarteum“ Salzburg. 1971-75 Studium der Erziehungswissenschaft in München, 1976-77 Referendariat in Bremen. 1977-78 Spiel- und Theaterpädagogin in Stuttgart. 1978-81 Redaktion Kinderfunk beim Saarländischen Rundfunk. Ab 1981 freiberufliche Journalistin und Autorin in Saarbrücken. Mitbegründerin des Saarbrücker Kinder- und Jugendtheaters „Überzwerg“. Magazinbeiträge und Fernsehfeatures für den SR. Gründerin und Inhaberin der Firma „Text-Ton-Titel“ in oberbayerischen Kraiburg am Inn, die vor allem Fernsehfilme für Arte und 3sat synchronisiert und untertitelt.

#Ab 1966 Veröffentlichung von Kurzgeschichten, Mitarbeit an Fernsehdrehbüchern, an der Radio-Vorschulserie „Der grüne Punkt“ (etwa 20 Kinderhörspiele), dazu Kinderhörspiele für SDR und SR, Geschichten für Kinder, das Mitmachstück für Kinder „Circus Remmidemmi“.

1971 Konzeption (zusammen mit Klaus Emmerich und dem Hörspielredakteur Heinz Hostnig) der im Radio und auf dem Buchmarkt überaus erfolgreichen Kurzhörspielserie „Papa, Charly hat gesagt“, für die sie die erste und weitere Folgen schreibt. Die Hörspielreihe mit über 600 Folgen ist längst Kult. Sie wird zunächst im NDR, dann im SWF und im WDR produziert, bis schließlich 1985 die Hörspielabteilung des SR die Federführung der Produktion übernimmt. Der ehemalige SR-Hörspielchef Werner Klippert erläutert: Das Konzept sei so präzise fixiert, dass es einer inzwischen großen Zahl von Autoren möglich gewesen sei, für die gleiche Serie zu schreiben. „Der Gesprächsverlauf entspricht dem eines Interviews, einer fragt (der Junge), einer antwortet (der Vater), und am Anfang des Gesprächs steht immer der gleiche Kernsatz: ‚Papa, Charly hat gesagt…‘. Am Ende bricht keineswegs eine befriedigende Antwort, sondern eine autoritäre Geste des Vaters die Unterhaltung ab. […] Der Dialog relativiert Menschen und Meinungen, weil er niemand im vollen Besitz der Wahrheit belässt, und so führt auch dieser die Erwachsenen zur bescheidenen Überprüfung ihrer Urteile und Vorurteile.“ (RP)