Homburg-Jägersburg
Jägersburg bekam seinen Namen 1749 durch Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken, der die Umgebung des Dorfes als bevorzugtes Jagdrevier auserkoren hatte. Ursprünglich hieß der Ort Hattweiler, 1271 als „Hetwilre“ (Weiler des „Hetto“, fränkischer Rufname) erstmals belegt. In ihrem frühneuhochdeutschen Prosaroman „Sibille“ (um 1437) ersetzt Elisabeth von Lothringen (1395-1456) den Namen der Burg Hautefeuille aus ihrer französischen Originalvorlage durch Hattweiler, damals in nassau-saarbrückischem Besitz. „Gut sieben Meilen von hier ein Schloss, es heißt Hattwil“ heißt es darin. Die Grafen von Zweibrücken-Bitsch wurden 1395 mit Hattweiler belehnt, 1522 wurde es von Kurtrier erobert. 1590 kaufte der Wittelsbacher Johann I. den Ort und benannte ihn nach sich selbst in „Hansweiler“ um. Nach wechselnden Besitzverhältnissen und Zerstörungen während des Dreißigjährigen Kriegs war der Ort 1681 im Eigentum der schwedischen Könige und gelangte 1710 durch Erbschaft an Pfalz-Zweibrücken.
1721 begann der Bau der Gustavsburg, 1752 die Errichtung des Jagdschlosses Jägersburg. Von 1776 bis 1778 war der Ort inoffizielle Residenz des Zweibrücker Herzogs. In diesem Schloss lässt Ralf Kurz in seinem Roman „Der Diplomat“ (2008) jene Szene spielen, in welcher der Landesherr von seiner Mätresse Carolina Augusta von Esebeck „nach sehr lustvoller Viertelstunde“ und im „durchsichtigen Nachthemd“ mit Erdbeeren gefüttert wird. Notabene nutzt die einflussreiche Hofdame die Situation, um die Politik des Ländchens zu beeinflussen – was durchaus der historischen Wahrheit entspricht.
Zu Jägersburg gehören die Ortsteile Websweiler, das 1895 als Bergarbeitersiedlung neu gegründet wurde, und Altbreitenfelderhof. Jägersburg war bis zur Saargrenzziehung 1919 stets mit der Schultheißerei, dem Kanton und der Bürgermeisterei Waldmohr verbunden.