Kirkel-Neuhäusel

 

Burgruine

Kirkeler Burg. Foto: Wolfgang Henn

Kirkel ist 1075 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von lat. circulus (Kreis, kreisrunder Erhebung als Standort der Burg) ab. Der Zusatz Neuhäusel (1708) erklärt sich als Bezeichnung für neue Gebäude, die auf dem Boden der älteren, aber untergegangenen Siedlung „Volkerskirchen“ entstanden und dann mit Kirkel zusammengewachsen sind. Weithin sichtbares Wahrzeichen von Kirkel-Neuhäusel ist besagte Burgruine, die aus dem 11. Jahrhundert stammt und deren bis dahin verfallender Rundturm 1955 zum Aussichtsturm aufgebaut wurde. Von 1410 bis zur Französischen Revolution gehörten Burg und Dorf zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken; in diese Zeit fällt die Zerstörung der Burg (1689).

Die Burgruine selbst war insbesondere unter dem Einfluss der Romantik Motiv in Erzählungen, Gedichten und Reiseliteratur (August Becker, Friedrich Blaul u.a.). Johann Christian Mannlich erinnert sich in seiner Autobiografie „Rokoko und Revolution“ an einen Ferienaufenthalt in den späten 1750er-Jahren in Kirkel und an ein erstes seiner amourösen Abenteuer. Der Kirkeler Wald, speziell die von Sagen umrankte Wegekreuzung „Sieben Fichten“ war 1717 Schauplatz eines (gescheiterten) Attentats auf den in Zweibrücken exilierten Polenkönig Stanislas Lesczcynski. Aus Kirkel-Eschweiler Hof stammt der Autor Karl Leibrock (1877-1923), der mit seinen „Träumereien aus dem Westrich“ (1912) zu seiner Zeit große Resonanz erfuhr. Leibrock besticht insbesondere durch seine prägnanten Mundartgedichte.