Aloys Lehnert

geb. 07.08.1888 in Diefflen, verst. 13.06.1976 in Dillingen

porträ schwarz-weiß

Foto: Privat

Neben seiner Lehrtätigkeit von 1920 bis 1953 am Realgymnasium in Dillingen, zuletzt als Oberstudienrat, waren Landesgeschichte und Volkskunde das eigentliche Betätigungsfeld des studierten Philologen, Geographen und Historikers Dr. Aloys Lehnert. Vorstandsmitglied des Historischen Vereins für die Saargegend war er 1950-1968, im Jahr 1952 war er Gründungsmitglied der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung.

Zu diesem Themenkreis gehört zwangsläufig auch die Mundart. Schon in den frühen 1920er Jahren begann seine Mitarbeit am Rheinischen Wörterbuch, als eigenes Werk veröffentlichte er 1926 seine „Studien zur Dialektgeographie des Kreises Saarlouis“, 1932 folgte das gemeinsam mit seiner Schwester Elisabeth Lehnert erarbeitete „Wörterbuch der saarländischen Mundarten“. Die Stadt Dillingen machte ihn 1968 zum Ehrenbürger; 1971 veröffentlichte er seine „Geschichte der Stadt Dillingen“. Im Stadtteil Diefflen ist nach ihm der Dr.-Alois-Lehnert-Weg benannt.

Bei aller Ernsthaftigkeit seiner wissenschaftlichen Arbeit kam bei ihm aber auch der Spaß an der Mundart nicht zu kurz. Er leitete 1925-1935 die Laienbühne in Dillingen und schuf 1939 (mit Johann Augustin) den Mundartschwank „Kätt, hall et Maul!“, der 1950 neu aufgelegt wurde und dem Vernehmen nach bis in die jüngere Vergangenheit aufgeführt wurde. Nicht zuletzt dank zahlreicher Beispiele unterhaltsam liest sich auch seine volkskundliche Untersuchung „Von saarländischem Volkshumor und Volkswitz“. Weitere einschlägige Arbeiten erschienen in Zeitungen, Zeitschriften und Sammelwerken. Als besonders Beispiel erwähnt sei „Der Liddermänner Wolf – Ein uraltes Märchen aus dem unteren Primstal“, von ihm in Dieffler Platt mit einer literarischen Gestalt versehen, 1958 abgedruckt im von Klaus Altmeyer u.a. herausgegebenen Band „Das Saarland“. ZITAT

Peter Eckert