Deana Zinßmeister

geb. 12. April 1962 in Dillingen/Saar, lebt in Heusweiler

Foto: M. Jungen

Deana Zinßmeister ist als Verfasserin historischer Romane, die als Goldmann-Taschenbücher erscheinen, die saarländische Autorin mit der höchsten Auflage. Ihre Bücher spielen zum Teil in ihrer Heimatregion.

Deana Zinßmeister, geb. Rauscher, kommt im Krankenhaus in Dillingen zur Welt, wächst aber in Lebach auf, wo sie auch das Gymnasium besucht. Sie ist gelernte Einzelhandelskauffrau und betreibt ein Geschäft für Kindermode, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmet. An ihrem ersten Buch arbeitet sie einige Jahre lang. Nachdem sie von einer Agentur unter Vertrag genommen wird, erfolgt 2006 die Veröffentlichung ihres ersten Romans, „Fliegen wie ein Vogel“, einer Familiensaga, die im Australien des 18. Jahrhunderts spielt. Noch im gleichen Jahr erscheint die Fortsetzung „Der Duft der Erinnerung“, und es folgen in rascher Folge weitere Romane. Dabei bildet die Autorin gern Reihen wie die sog. Pest-Trilogie, die Hexten-Trilogie oder die beiden Hugenotten-Romane. Inzwischen ist sie Bestsellerautorin, die Gesamtauflage liegt nach Angaben der Autorin im Januar 2018 „in einem sehr guten sechsstelligen Bereich“. 2017 veröffentlicht sie mit „Das Auge von Licentia“ ihr erstes Jugendbuch.

Deana Zinßmeister ist Verfasserin eines saarländischen Sagenbuchs, in dessen Nachwort sie über die von Karl Lohmeyer gesammelten Sagen und Legenden schreibt: „Leider sind die meisten davon in ihrer Erzählweise weder interessant noch sprechen sie unsere Jugend an.“ Deshalb habe sie eine „Modernisierung der Texte“ vorgenommen und ihnen „jeweils einen neuen Anfang gegeben“.,

In Sulzbach hat Deana Zinßmeister die „Liebesroman-Tage“ initiiert, die zum ersten Mal 2015 stattgefunden haben. Die Autorin lebt in Heusweiler.

Damit ihre Romane authentisch wirken, recherchiert sie mittels Lektüre und Recherchen vor Ort, und sucht den Rat von Wissenschaftlern. Die Handlung ihres fünften Romans, „Der Hexenturm“, siedelt sie teilweise in der Nähe ihres Wohnortes an. Sie schreibt dazu: „Als der Wunsch seitens der Leserschaft nach einer Fortsetzung von ‚Das Hexenmal‘ stetig größer wurde, war für mich sofort klar, dass der zweite Teil im Saarland spielen würde. Allerdings war mir da nicht bewusst, wie kompliziert das Land an der Saar im 17. Jahrhundert aufgeteilt war und wie ungewöhnlich dort die Hexenprozesse abgehandelt worden waren. Als ich das erkannte, steckte ich schon mitten in der Geschichte, und es gab kein Zurück mehr. Aber mit Hilfe zahlreicher Menschen, die mir ihre Fachbücher zur Verfügung stellten, mir seitenweise Fotokopien aus allen Zeitungen schickten, in Telefongesprächen Auskunft gaben oder mich vor Ort begleiteten, gelang es mir, Licht ins Dunkel zu bringen, so dass meine Geschichte Form annehmen konnte.“

Mit dem im Romantitel genannten Hexenturm ist der Hexenturm in Püttlingen gemeint, von dem verbürgt ist, dass hier Frauen inhaftiert waren, die dann als Hexen verbrannt wurden. Zinßmeisters Geschichte spielt Anfang des 17. Jahrhunderts und handelt von fünf Thüringern, die bei ihrer Flucht auf dem Gestüt des Pferdehändlers Rehmringer in Wellingen landen. Aus persönlichen Gründen will der Amtmann von Wellingen erreichen, dass eine der Frauen im Püttlinger Hexenturm eingesperrt wird.

Aus der Reihe fällt Zinßmeisters 2020 veröffentlichter „Roman nach einer wahren Geschichte“. In „Die vergessene Heimat“ erzählt sie, wenn auch fiktional verpackt, die authentische Geschichte der Flucht ihrer Eltern aus der DDR. Erst im Alter, an Demenz leidend, kann der Vater das erlittene Trauma nicht länger verdrängen. Der Roman sei „berührend und bewegend“, mache Mut und beeindrucke durch große Offenheit, urteilt Ulli Wagner auf SR 3. (RP)