Hans Josef Barth

geb. 20. Okt.1931 in Nonnweiler, verst. (Mai/Juni) 2014 in Trierweiler

Hans Josef Barth, Mundartautor aus dem Hochwald, wird in Nonnweiler geboren, schon bald aber verzieht die Familie nach Dillingen, wo er auch eingeschult wird. Als beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges die Rote Zone evakuiert wird, zieht die Familie zurück nach Nonnweiler. Das Gymnasium besucht Barth zunächst in Hermeskeil und nach 1945 in St. Wendel.

Vom katholischen Lehrerseminar in Lebach geht es in die ersten Stellen in Spiesen, Münchwies und Sitzerath. Ab 1965 folgt das Studium der Sonderpädagogik an der Universität Mainz. Nach dem Abschluss übernimmt er 1968 die Leitung der Heimsonderschule Palotti-Haus in Neunkirchen. Nach Gründung einer Sonderschule für geistig behinderte Kinder in St. Wendel wird er 1975 als deren Leiter berufen.

Den Herausforderungen des Berufs stehen zahlreiche recht unterschiedliche Freizeit-Interessen gegenüber, die ihn nach dem Eintritt in den Ruhestand nicht weniger beschäftigen: Von den „ernsteren“ Leistungen sei zunächst die Arbeit als Heimatkundler und Brauchtumsforscher genannt, dokumentiert durch Beiträge zur Ortsgeschichte von Nonnweiler und Umgebung, zur Geschichte der katholischen Pfarrei St. Hubertus Nonnweiler (in deren Pfarrgemeinderat er mitarbeitet) oder Berichten aus den Kriegsjahren im Hochwald.

„Barths Lange(r)“, wie er seiner Körpergröße wegen genannt wird, hat aber auch eine ausgeprägt fröhliche Seite: Er singt in mehreren Chören, gibt Akkordeon-Unterricht an der Musikschule Nonnweiler und bei der Volkshochschule, hält, oft mit eigener Akkordeonbegleitung, selbst Büttenreden (sogar noch im hohen Alter in der Seniorenresidenz in Trierweiler), hilft aber auch als „Ghostwriter“.

Seine Theaterstücke, die der örtliche Theaterverein aufführt, sind nicht im Druck erschienen.

Erst spät, aber dann mit gutem Erfolg, findet Hans Josef Barth zum Saarländischen Mundartwettbewerb. Den Goldenen Schnawwel (nach dem Reglement nur einmal möglich) erhät er 1993, weitere Auszeichnungen folgen 1994, 1997 und 1998. Man sagt ihm wohl nichts Böses nach, wenn man feststellt, dass er bei vielen seiner Mundarttexte weniger ein Kunstprodukt anstrebt, sondern dass es ihm eher um den Spaß an der Beobachtung des Alltäglichen geht, den verschmitzten Blick auf Menschlich-Allzumenschliches und die Freude daran, sich erhaben Gebärdendes lächelnd auf den Boden der banalen Tatsachen zurückzustellen. ZITAT

Selbstständige Veröffentlichungen gibt es in Schriftdeutsch und in der moselfränkischen Mundart des Hochwaldes.

Peter Eckert