Harro Wilhelm

geb. 2. Aug. 1942 in Völklingen, verst. 13. Juni 2020 in Wallerfangen-Gisingen

Vielen Menschen war Harro Wilhelm aus dem SR-Fernsehen bekannt, wo der Gärtnermeister und (seit 2008) Ökonomierat von 2008 bis 2012 in „Harros Gartenwelt“ praktische Gartentipps gab.

Kindheit und Jugend waren geprägt von Kriegs- und Nachkriegszeit. Die mit 14 Jahren begonnene Sportlerlaufbahn als Kanufahrer krönten deutsche Vizemeisterschaft, Olympia-Teilnahme und Aufnahme in die deutsche Nationalmannschaft.

Zum Gärtnerberuf fand er 17-jährig, die Lehre führte ihn über zahlreiche Stationen im Land und außerhalb zur Gründung und Leitung mehrerer eigener Betriebe des Gartenbausektors. Selbst nach Eintritt in den Ruhestand verblieb eine umfangreiche fachbezogene Vortragstätigkeit. Berufsgärtner und interessierte Laien widmete er sein 2007 erschienenes Buch „Von Frühbeeten und Spätschichten. Chronik des Gartenbaus im Saarland“.

Als Mundartautor, so mochte es zumindest scheinen, war er ein Spätberufener, allerdings war ein großer Teil seines Werkes, weit überwiegend Prosa, im Lauf vieler Jahre entstanden, ohne dass zunächst eine Veröffentlichung geplant war. Über seine Themen sagt er selbst: „Ich habe mein ganzes Leben das gemacht, was mir Spaß gemacht hat. … Das Leben selbst schreibt so viele Geschichten, die uns zum Lachen und zum Nachdenken bringen. … Faschd all Geschichte hann e wohre Hinnagrund. Monche Geschichte sinn in de Gedonke entstonn, beim Nohdenke.“

Auch in der Sprache seiner Texte schlagen sich Stationen seines Lebens nieder, hauptsächlich das Rheinfränkische des Saar­brü­cker Raums, allerdings angereichert mit Einschlüs­sen aus dem Schrift­deutschen und der moselfränkischen Mundart des Umlandes von Saarlouis (wo lange Zeit in Wallerfangen-Gisingen sein Gartenbaubetrieb beheimatet war).  ZITAT

Peter Eckert