Ilse Siebenpfeiffer-Märker

geb. 29. Dez. 1926 in Dudweiler, verst. 21. Jan. 2020 in Neunkirchen  

Ihrem Geburtsort Dudweiler bleibt Ilse Siebenpfeiffer-Märker, obwohl sie seit 1965 in Neunkirchen lebt, stets herzlich verbunden.

Nachdem sie hier die Volksschule besucht hat, geht sie zur Lehrerausbildung nach Bad Godesberg, Metz, Freising bei München und schließlich nach Saarbrücken. Sie steht 40 Jahre im Volksschuldienst, als Oberlehrerin tritt sie 1986 in den Ruhestand.

Bereits 1961 beginnen ihre schriftstellerischen Arbeiten in Hochsprache und Mundart, ein Tun, das ihr so wichtig ist, dass sie Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS Saar) wird.

Als Lehrerein hat sich Ilse Siebenpfeiffer-Märker schon in den 1940er Jahren mit dem Verhältnis von Schriftsprache und Mundart beschäftigt. Unermüdlich klärt sie auf, dass Mundart als die ältere Sprache die eigentliche Muttersprache ist, aus der sich das Hochdeutsche entwickelt hat.

Um etwas für diese Muttersprache zu tun, gründet sie 1991 im Rahmen der Seniorenakademie der katholischen Familienbildungsstätte Neunkirchen ihre Mundartwerkstatt, eine Vereinigung, die über Jahrzehnte rege bleibt. Dazu gehören Vorträge rund um die Mundart, viele davon unter dem Dach der Evangelischen Akademie im Saarland, Gottesdienste, in die sie Mundart-Elemente einbringt, man war auf der Saarlandwelle zu hören und hatte in den 1990er Jahren im (damals existierenden) Offenen Kanal Saarland einen Sendeplatz. Auch im Druck sind Arbeitsergebnisse der Werkstatt zu verfolgen, nicht nur in der Presse, auch mehrere Bücher und Kalender sind erschienen.

Aber Ilse Siebenpfeiffer-Märker arbeitet nicht nur im Rahmen der Mundartwerkstatt, auch sie selbst hat einige Veröffentlichungen vorzuweisen.

Im zweiten Saarländischen Mundartwettbewerb (1980), der dem Thema „Mein Heimatort“ gewidmet ist, wird ihr Prosabeitrag „Wie die Duddwellera Leid sinn odder: Iwwa die Dudwellera Leid“. Als es im gleichen Jahr einen „Künstler-Mundart-Wettbewerb der Ludwigskirche“ gibt, erreicht sie den ersten Preis.

Ihre in schlichtem Plauderton gehaltenen Mundarttexte beziehen sich im Wesentlichen auf Themen aus dem Alltag der sogenannten kleinen Leute. ZITAT

Peter Eckert