Kurt Jungmann
geb. 04. Mai 1931 in Saarbrücken, gest. 04. April 2020
Geboren ist Kurt Jungmann in Saarbrücken, aufgewachsen lt. einer knappen Selbstauskunft „in Malstatt und auf dem Rodenhof“. Positiv sind seine Erinnerungen an diese Zeit, sieht man ab von zwei Evakuierungen und einem Volltreffer auf sein Elternhaus. Auf dem Lehrerseminar in Lebach bereitet er sich auf den Schuldienst vor, in dem er ab 1952 sein Berufsleben verbringt und aus dem er sich 1991 als Konrektor verabschiedet. Nach Gersweiler, Bischmisheim, Fischbach und Sulzbach. führen ihn dazwischen seine beruflichen Wege. Eher an den Rand der Verzweiflung führen ihn die zahlreichen Schulreformen und -strapazen. Ärgeres verhütett, wie er dankbar vermerkt, der familiäre Rückhalt bei seiner Frau und seinen beiden Söhnen.
Zum journalistischem Schreiben findet er im saarländischen Abstimmungskampf 1955; er bleibt dabei. Der Gedanke an Druckerschwärze vermittelt ihm Anregungen zu zahlreichen journalistischen Beiträgen in den folgenden Jahrzehnten.
Von daher findet er auch zur Kurzprosa, über 150 Texte erscheinen in vielen Blättern der deutschsprachigen Presse, auch in Übersee. Soweit es die berufliche Belastung im Schuldienst erlaubt, erlernt er auch das Metier des Redakteurs und Layouters.
Weitere Verbindungen entstehen zum Rundfunk. Er schreibt Manuskripte zu Sendungen des Schulfunks, insbesondere zu Themen aus der Heimatkunde.
Für die ältere Hörerschaft verfasst er in Zusammenarbeit mit dem „legendären Victor Lenz“ Hörspiele in saarländischer Mundart. Ein Textbeispiel aus seinem Buch „Saarbrigger Stigger (1983):
„Schdelld sich bei uns in Saarbrigge ähner e bißje tobisch drahn, dann sahd ma heidsedachs noch zu dem: Du Dummerleh von Daarle. Wenn ihr mich jetzde froe, wie die Daarler zu der Ehr komme, dann muß isch eisch deerschd sahn, daß das, was isch do so geheerd han, nedd unbedingt schdimme muß. Awwa ihr wirre am Enn schon merke, daß es gudd vazählt is.“
Mehrere Jahrzehnte widmet er auch der Erwachsenenbildung, sowohl mit Seminaren (z.B. Schreibwerkstätten) als auch mit Lesungen. Dabei liest er eigene Texte, aber auch viele ältere Texte anderer Autoren der volkstümlichen Literatur.
Eine Gedichtsammlung in Saarbrücker Mundart, die auf diese Weise entsteht, veröffentlicht er unter dem Titel „An da Saar gefonn“.