Peter Loibl

geb. 3. März 1945 in Mindelstetten, Landkreis Eichstätt (Oberbayern)

Portraitaufnahme draußen, im hintergund sieht man Berge

Foto: Privat

Peter Loibl ist ein origineller saarländischer Autor von Prosa und szenischen Texten (nicht zu verwechseln mit dem saarländischen Mundartautor und eifrigen Leserbriefschreiber Peter M. Loibl aus Hassel).

Lebensdaten: zur Welt gekommen während der Evakuierung in Oberbayern. Ab 1945 in Saarbrücken. Nach der Volksschule 2 Jahre Handelsschule. Lehre als Bankkaufmann. Ausbildung zum Sportlehrer. Sportlehrer im Schuldienst. Vereinstrainer. Abitur auf dem 2. Bildungsweg. Psychologiestudium mit Diplomabschluss. Tätigkeiten als Psychologe (mit Kindern, Jugendlichen, Senioren und psychisch Kranken).

Nach Prosaveröffentlichungen seit Anfang der 70er Jahre in Zeitschriften und im Rundfunk bringt Peter Loibl 1979 sein erstes Buch heraus. ZITAT

In der Titelerzählung „Die Ermordung des Hein O.“ stirbt ein Schlagersänger während eines Konzertauftrittes, indem er sein Mikrofon verschluckt und daran erstickt. Was wie ein Unfall aussieht, ist die ausgeklügelte Tat eines Tontechnikers, der den Schnulzensänger hasst. Loibl hat den klammheimlichen Wunsch mancher Musikliebhaber in die literarische Tat umgesetzt. Geschrieben ist das in einer aufreizend kühl beschreibenden Prosa. Loibl zeigt sich hier wie in seinen anderen Texten als ein Situationen bis zur Absurdität ausmalender Satiriker. „Peter Loibl hat so eine boshafte Art, ganz scheußliche Sachen ganz freundlich aufzuschreiben – das kann man erst, wenn man lange darüber nachgedacht hat, glaube ich, denn das sind ja keine billigen Pointen, die einem so zufliegen“, wird Elke Heidenreich im Klappentext von Loibls zweitem Prosaband „Die Spargelprinzessin“ (nach der Erzählung „Die Zerstückelung der Spargelprinzessin“) und wieder im zuletzt erschienenen „Traum vom rollenden Glück“ zitiert.

Peter Loibl schreibt auch Szenisches für Hörfunk und Bühne. Für den SR („Spielbox“) schreibt er u.a. die Serie „Paare“, aus der das vom Saarbrücker Kachel-Theater inszenierte Bühnenstück „…bis dass die Zeit…“ hervorgeht. 2010 bringen Alice Hoffmann und Didi Conrath von der Theatergruppe S’Irene Loibls „wEHEdem“ nach fast dreißig Jahren noch einmal auf die Bühne. Beide werden in der „Saarbrücker Zeitung“ mit dem Urteil zitiert, dass Loibl, der diese Szenen einer Ehe im Geiste Loriots geschrieben hat, „schärfer ist als Loriot“. (RP)