Tholey-Theley

 

Fernaufnahme des Fuschhübels

Der Furchshübel ist ein Zeugnis für die frühe Besiedlung des Schaumberger Landes.

Ein Gespinst von Sagen – von “Heidenschanzen” über und “Goldenen Kutschen” unter der Erde – führt in die Vorgeschichte, in die Zeit der keltischen Landnahme. So soll an bestimmten Plätzen “e goldne Sches” vergraben sein, richt hoch mit der Deichsel, und “net diefer, es das e Hahn se kann eraus scherre, on die es bis haut noch ned eraus, on waard droff, bis ener d‘richdig Platz find on e reicher Mann gitt” (aufgezeichnet um 1935). Im nahe gelegenen Wareswald, auf dem Momerich, dem Spiemont und dem Schaumberg, im Hunnenring hat man vergeblich nach goldenen Kutschen gesucht.

Der “Fuchshübel” links der B 269 Richtung Selbach hat dem Volksmund einmal mehr recht gegeben. Bei einem Durchmesser von 60 Metern immer noch 5 Meter hoch, ist er der besterhaltene Fürstengrabhügel des Saarlandes. Nichts rekonstruiert, also “naturbelassen” mit Nadelhölzern, Laubbäumen und Ginster bedeckt. Anhand des ausführlichen Grabungsberichtes von 1835 und der Funde lässt sich die Bestattungszeremonie gut nachvollziehen.

Anzeigetafel mit Informationen zum Keltischen Fürstengrab

Foto: Martin Oberhauser

Als erstes errichtete man auf dem gewachsenen Boden eine hölzerne Grabkammer (ca. 5 x 3,50 m). In ihr wurde der Keltenfürst, gekleidet und mit seinen Statussymbolen, einem goldenen Arm- und Fingerring, auf einem zweirädrigen Streitwagen aufgebahrt. Ihm zur Seite zwei Stoßlanzen. Eine mit Wein gefüllte bronzene Schnabelkanne und reichlich Speise standen bereit. Zuletzt schüttete man 10000 Kubikmeter Erde auf und umrundete den Hügelfuß mit einem Steinkranz. Seine Autorität und Machtbefugnis verdankte dieser Fürst den reichlichen Toneisen- und Rötellagern des Schaumberggebietes. In ihren Gräberfeldern wahrten die Untertanen auch im Tode noch den gebührenden Abstand.

Es fehlte auch nicht an einer “allerhöchsten Heyden Schantz”, einer Fliehburg. Sie lag auf der Kuppe des Momerichs, geschützt von einem “murus duplex”: einem “Hünenwall”: Das Werk von Riesen, “die “Berge versetzen und Felsblöcke von gewaltigem Ausmaße schleudern konnten.”
Nur wie der Keltenfürst heißt, weiß man nicht. ZITAT